Kirche

Kirche in Rothenfels

Die heutige Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ von Rothenfels stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Von einem mittelalterlichen Vorläuferbau ist nichts erhalten. Das Langhaus wurde im „Echter-Stil“ in gotischer Formensprache 1610/11 neu erbaut und 1614 eingeweiht. Baumeister war der Steinmetz Peter Meurer aus Kitzingen. Für den Chor wurde Steinmaterial aus der gotischen Kapelle des verschwundenen Klosters Mattenstatt bei Hafenlohr verwendet. Zwei Inschriftensteine aus Mattenstatt mit der Jahreszahl 1411 sind an der Nordostecke des Langhauses eingemauert. Der barocke Turm mit seiner für die Gegend einmaligen Kuppel und dem hohen Laternenaufsatz kam erst 1750 hinzu.

Der relativ kleine Bauplatz erbrachte einen ungewöhnlichen Grundriss der Kirche: Das Langhaus ohne Seitenschiffe mit tief eingezogener Empore, der Zugang nicht wie üblich von Westen, sondern in der nördlichen Längsseite, der Turm neben Langhaus und Chor gesetzt.

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Ausstattung zwischen Gotik und Barock

Das gotische Netzgewölbe im Chor ist mit dekorativen Pflanzenmotiven aus der Erbauungszeit der Kirche ausgemalt. Auffällig sind die wertvollen Ausstattungsstücke aus der Spätrenaissance: Sakramentshäuschen (1613), Kanzel (1616) und Taufstein (1613), allesamt gestiftet von dem Amtmann Philipp Christoph Echter von Mespelbrunn (1601-1630) und seiner Ehefrau Anna Margaretha von Bicken.

An den Wänden sind Grabsteine Rothenfelser Amtmänner und Keller und ihrer Verwandten und einige Grabplatten von Bürgern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert angebracht. Aus dem figürlichen Schmuck ragen eine Marienfigur der Würzburger Spätgotik (um 1480) und eine barocke Marienbüste (Ende 18. Jahrhundert) heraus. Stuhlwangen und Zunftstangen stammen aus der Barockzeit. Die jetzigen Altäre sind neugotische Arbeiten vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der vorherige barocke Hauptaltar mit einem Gemälde „Mariä Himmelfahrt“ (1675) von Oswald Onghers befindet sich seitdem in der ehemaligen Klosterkirche Neustadt am Main.

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Kirche in Bergrothenfels

Die Einwohner von Bergrothenfels gehörten kirchlich zur Stadtgemeinde Rothenfels. Sie besuchten die Pfarrkirche im Tal oder die Kapelle in der Burg. 1910 stellte Fürst Alois von Löwenstein einen früheren Repräsentationsraum in der Burg zur Verfügung, der als Dorfkirche ausgestattet wurde. Nach der Umwandlung der Burg in eine Tagungsstätte mit stetig wachsenden Veranstaltungen erwies es sich als unmöglich, dort regelmäßig Gottesdienst für das Dorf zu feiern. Auf Initiative des Pfarrers Karl Mehling (1912-1985) entstand 1959/60 die eigene Kirche „St. Josef der Arbeiter“ nach einem Plan der Aschaffenburger Architekten Goldhammer und Schmitt.

Das schlichte Langhaus mit der hangseitigen Belichtung und der freistehende Glockenturm sind ganz aus einheimischem rotem Sandstein erbaut. Bei der modernen Ausstattung durch Aschaffenburger Künstler fällt vor allem das raumhohe Wandgemälde an der Ostseite auf. Der Kirchenbau wurde nicht zuletzt durch enorme Spendenaufkommen und Eigenleistungen der Bevölkerung ermöglicht.